INFLUENCER MARKETING WISSEN
Kann ich mein häusliches Arbeitszimmer steuerlich absetzen? Und wenn ja, soll ich?
Diese Frage beschäftigt möglicherweise viele von Euch…als selbständiger Blogger, Streamer oder Influencer hat man in der Regel kein klassisches Büro oder wie wir steuerlich sagen „Tätigkeitsstätte“….da stellt sich die Frage – ganz unabhängig von der COVID-Pandemie – was kann ich absetzen, wenn ich meine Tätigkeit zu Hause ausübe? Strom, Wasser, Reinigung, Internet etc. inklusive!
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Das Finanzamt ist in Sachen häusliches Arbeitszimmer ziemlich penibel. Deshalb musst Du einige Voraussetzungen erfüllen, damit das Finanzamt das häusliche Arbeitszimmer als Solches akzeptiert.
a. Das Arbeitszimmer muss den Mittelpunkt Deiner beruflichen Tätigkeit darstellen
Wer also ein Büro hat oder meist bei Kunden vor Ort arbeitet, hat zwar kein häusliches Arbeitszimmer, dafür aber jede Menge andere Kosten (Bürokosten, Reisekosten etc.), die ohnehin lukrativer sind als das häusliches Arbeitszimmer. Ansonsten müsstest Du mindestens 90% Deiner Tätigkeit im Home Office ausüben, damit das Finanzamt diese Kosten anerkennt.
b. Das Arbeitszimmer wird ausschließlich für die Arbeit genutzt
Ist logisch? Finden wir nicht. Das Finanzamt beteiligt sich nur an den Kosten, wenn der Raum ausschließlich für Deine berufliche Tätigkeit genutzt wird. So kann beispielsweise die Aufbewahrung privater Unterlagen im Arbeitszimmer bereits zur Versagung der Anerkennung führen. Um ganz sicher zu gehen, verlangt das Finanzamt zudem, dass das Zimmer von den privat genutzten Räumen richtig abgegrenzt wird, also ein abschließbarer und abgrenzbarer Raum darstellt. Eine Nische im Wohnzimmer oder ein Trennungselement im Schlafzimmer erfüllen beispielsweise diese Voraussetzung nicht.
Welche Kosten kann ich absetzen?
Ihr dürft anteilig Eure Miete sowie Eure Nebenkosten absetzen. Hierzu müsst ihr erstmal ein Formular beim Finanzamt ausfüllen, aus dem hervorgeht, wie viele Quadratmeter es sind, wie hoch die Miete ist usw.…diese werden dann im Verhältnis Arbeitszimmer zur gesamten Wohnung / Haus angerechnet. Diese Kosten sind aber bei 1.250 EUR im Jahr gedeckelt, also faktisch 100 EUR im Monat.
Lohnt sich das überhaupt?
Wie immer, kommt drauf an. Handelt es sich um eine Mietwohnung oder gehört Euch die Immobilie. Wenn es eine Mietwohnung ist, dann lohnt sich das. Wenn es Euer Eigentum ist, dann raten wir davon ab! Denn sonst ist das Zimmer „Zwangsbetriebsvermögen“, und wenn Ihr später die Immobilie (privat und steuerfrei) verkauft, müsst Ihr den Teil dann doch besteuern. In den meisten Fällen zahlt man dann am Ende unter Umständen drauf.
Ihr wollt mehr zu diesen Dingen wissen? Dann schreibt uns eine Mail an kanzlei@taavas.com oder ruft an! Wir kümmern uns um das Finanzamt, damit Ihr Zeit für Euren Content habt!
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